Im Bahnhofsrausch
Ende Mai veröffentlichte der Zwetschgenmann – Lutz Prauser – auf seinem Blog den Beitrag: Sechs Bahnhöfe auf einen Streich.
Unseren alten Bahnhof
hatte man in den letzten Jahren abgerissen und dafür so einen neumodernen Haltestellen-Bahnhof errichtet. Ein Stück Geschichte geht damit verloren …
Die Niederländisch-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft (NWE) begann 1878 den Bau der Bahnstrecke Winterswijk -Gelsenkirchen-Bismarck. Am 14. Juni 1880 wurde der erste Bahnhof in Borken eröffnet. am 21. Juni 1878 fuhren 3 Zugpaare die Strecke Essen – Borken, 1 Zugpaar die Strecke Winterswijk – Borken und zwei weiter Züge fuhren bis Amsterdam. 1996 wurde die Strecke Gelskirchen-Bismarck – Zutphen/NL zum Teil eingestellt. Borken wurde zum Kopfbahnhof, die weiterführende Strecke, die einst über Winterswijk nach Zutphen ging wurde nicht mehr befahren. Zwischen 2011 und 2015 wurden das alte Bahnhofgebäude abgerissen und ein neuer Bahnhof errichtet. Nun errichtet ist vielleicht auch das falsche Wort, weil den Bahnhöfen heute irgendwie die Gebäude fehlen in denen die Bahnhofsgaststätte, der Fahrkartenverkauf, den früher Menschen erledigt haben, die zudem noch freundlich mit einem gesprochen haben, eine Toilette, ein Zeitschriftenkiosk und meist auch ein kleiner Blumenladen zu finden waren. Heute gibt es in den meisten Fällen nur noch ein offenes, zugiges Wartehäuschen, ein Fahrkartenautomaten und eine Uhr – kühl, ungemütlich, zweckmäßig, einsam und manchmal dreckig.
Aber zurück zum Zwetschgenmann, der auch über den Nutzwert des Projekt Deutschlands Bahnhöfe nachdenkt. Jou – mag ja sein, dass es niemandem was nützt. Nun er kennt jetzt schon 6 Bahnhöfe in seiner Nähe, war mal an der frischen Luft hat ein paar Bilder gemacht und hatte zumindest eine kurze Zeit lang keine Langeweile. Man kann allem was positives abgewinnen, oder? Ob ich nun Blümchenfotos mache und poste oder jemand Bilder von Bahnhöfen oder auch Briefmarken sammelt – irgendwie sind wir doch alle ein bisschen bluna, oder? Gaby Beckers OpenData-Projekt Fotos von Bahnhöfen zu sammeln – und zwar von allen 5652 deutschen ist schon eine Herausforderung. Der aktuelle Stand sind 2249 Bilder, die von 150 Fotografen eingereicht wurden. Die Zahl wird sich vermutlich ab Dienstag schlagartig ändern 😉 Wenn ich ihr mit meinen paar Fotos von Bahnhöfen in meiner Nähe, eine Freude machen kann – ja, dann hat sich die Zeit doch schon gelohnt, oder?
Die Bahnhofsgebäude in Lutz Prausers Umgebung geben gegenüber meinen Fundstücken hier echt noch was her 🙂 Aber der Reihenfolge nach …
Ich schaute mir als die Karte von Deutschlands Bahnhöfe mal genauer an. München interessierte mich da nicht so sehr, aber ich habe gesehen, dass die Bilder von Lutz Prauser schon eingepflegt waren. Nun schaute ich also in meinem Bereich und musste feststellen, dass hier wohl keine Menschen leben, die dem ganzen einen „grünen Anstrich“ geben wollen. Sogar Borken – der Bahnhof der Kreisstadt fehlte dort – was für eine Nachlässigkeit … – das kann nicht so bleiben!!! Aber wenn ich schon einen fotografieren fahre, dann mache ich doch gleich eine kleine Runde. Runden haben den wahnsinnigen Vorteil, dass man am Ende wieder am Anfang ankommt 🙂
Also habe ich die Bahnhöfe Borken/Westf., Marbeck-Heiden, Maria Veen, Bahnhof Reken, Lembeck, Wulfen und Deuten fotografiert. Zum Glück gab es ja ein paar schnuckelige, alte Bahnhofshäuschen an einigen Orten die mir ein bisschen mein Gefühl von Bahnhof gegeben haben. Zudem habe ich unterwegs natürlich auch noch schöne Stellen gefunden, die ich bestimmt noch mal besuche. Wenn man so von einem Bahnhof zu nächsten fährt – meist sind das so 3 bis 8 km manchmal auch mehr, dann fährt man Strecken, die man gewöhnlich nicht benutzt und lernt so auch Gegenden kennen, die man nicht kennt, die aber sehr schön sind!
Aber so wirklich grün wurde das Münsterland mit diesen paar Haltestellen nicht. Ganz Deutschland schaffe ich nicht … ok – ganz da unten bei München gibt es auch noch Lutz, aber ganz Deutschland ist zu viel. Also habe ich mir persönliche Grenzen gesteckt. Mein Ziel sollte es sein westlich bis zum Rhein, südlich bis zur A2, im Osten die A43 und im Norden Holland als Grenze zu haben und diesen Teil fotografisch so umzusetzen, dass alle fehlenden Bahnhöfe grün erscheinen.
Am nächsten Tag ging es dann an den Rhein – über Dingden, nach Hamminkeln, Blumenkamp, Feldmark und von dort rauf nach Emmerich und wieder nach Hause.
Ich mag diese kühlen Bahnhöfe ohne ein wirkliches Bahnhofsgebäude nicht. Für mein Gefühl haben sie den Charme von Bahnhof damit verloren – sie degradieren zur Haltestelle, wenn es gut geht zu einer sauberen.
Eine weitere Fahrt ging nach Gronau und von dort aus bis nach Lette. Gronau hätte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Da gibt es noch jede Menge alte Häuser, einen tollen Wasserturm, der Bahnhof sieht stattlich aus – alles ist wirklich sauber. Da muss ich noch mal hin. Als nächstes ist mir Legden noch in Erinnerung – in der Stadt steht im Zentrum ein tolles, altes Fachwerkhaus, welches ich nur durch die Tatsache, dass es eine Megabaustelle gab entdecken durfte, weil sich die Suche nach dem Bahnhof durch die Baustelle doch ein wenig schwerer gestaltete als angenommen. Aber für Gaby gebe ich alles – da wird auch der letzte noch so gut versteckte Bahnhof aufgesucht 😉 Ach – und am Bahnhof gackerte es dann – da liefen Hühner herum – nein – keine Mädchen – dieses eierlegenden Gackerviecher – in diesem Fall das gemeine Bahnhofshuhn. Das war dann mal das „Ländlich-Feeling“ am Bahnhof. Das alte Bahnhofsgebäude sieht auch toll aus – vor allem von der Rückseite. Da steht auch noch der Name des Bahnhofs dran. Legden ist wirklich ein uriger Bahnhof.
Da ich die Bahnhöfe ja panoramafrei fotografieren muss, da sie über CC-Linzenz weiter gegeben werden, muss man immer auf öffentlichem Boden stehen in dem Moment wo die Aufnahme erstellt wird. Der Bahnhof ist nicht öffentlich – der gehört der Bahn – also gestaltet es sich manchmal etwas schwieriger die Bahnhöfe anständig abzulichten. Bei manchen ist es mir noch nicht mal geglückt auch den Namen des Bahnhofs im Bild zu haben, denn oft ist der Haltestellennamen nur vom Zug aus zu lesen. Wer sich das wieder ausgedacht hat …
Der Bahnhof Lette ist übrigens auch ein Museum: Eisenbahnmuseum Alter Bahnhof Lett KR Coesfeld. Es gibt dort einen Fahrradverleih und einen Museumspfad. Das Museum öffnet jeden 1. Sonntag im Monat von 15-18 Uhr und auf Anfrage.
Die nächste meiner Fahrten war dazu da versprengten rote Punkte auf der Karte – Bahnhöfe die wohl niemand fotografieren mochte – aufzufinden und diese Lücken zu schließen. Nach dem Besuch dieser Bahnhöfe kann ich wirklich nachvollziehen, warum sie bis dato so stiefmütterlich behandelt wurden. Zum einen besuchte ich die Strecke Wesel bis Dinslaken – da fehlt jetzt noch Schmachtendorf um bis Sterkrade alles in grün zu wandeln – den kann ich beim nächsten Besuch des Rotbachtals mal besuchen ;-), wenn sich bis dahin nicht jemand anderes erbarmt hat. 😉 Gladbeck West und Ost, Feldhausen und Hervest waren noch meine Ziele.
An Gladbeck Ost bin ich erst mal vorbei gefahren. Das Schild hing in den Bäumen und wirklich nach Bahnhof sah es dort nicht aus. Selbst P+R-Plätze gab es dort nicht.
Ebenfalls nicht so einfach zu finden war Hervest-Dorsten. Eine dicke Baustelle – dann kam man auf einen Vorplatz einer Kirchgemeinde – das Haus war frisch renoviert – der runde Vorplatz eine einzige Baustelle – entlang des Hauses führte ein schmaler Gehweg an dessen Ende ich das Schild zu den Zügen entdeckte und diesem folgte – einmal um das Gemeindehaus herum fand man dahinter den Zugang zum Bahnhof.
Als ich meine ersten Bilder verschickt hatte kam prompt eine Antwort vom Bahnhofsfoto Team – in diesem Fall von Gaby Becker. Gaby hatte noch ein paar Fragen zu den Fotos, ob ich die selber aufgenommen habe (ja sie kennt mich ja nicht und weiß nicht, dass ich ständig fotografiere 🙂 ) und ob ich mit eine Veröffentlichung unter CCO Lizenz einverstanden bin. Auf der Deutschlands Bahnhöfe Seite und deren Unterseiten, kann man noch mit Namen und Webseite verlinkt werden – die Daten hat Gaby nun auch. Das wird in den nächsten Tagen noch passieren, weil ja momentan Pfingstferien sind. Es gibt auch eine alphabetische Liste aller fotografierten Bahnhöfe. Dort könnt ihr auch nach Bahnhöfen suchen, die Fotos in groß anschauen oder über Details auf eine Seite mit dem Bild und weiteren Informationen zum Bahnhof kommen. Außerdem könnt ihr über den Namen des Fotografen zu dessen Account bei Twitter, Facebook etc. oder seiner/ihrer Webseite gelangen.
Es würde mich freuen, wenn dieser Beitrag ein paar weitere „Verrückte“ wie den Zwetschgenmann und mich dazu bewegt so einen nutzlosen Unsinn mitzumachen und Gaby ein paar schöne Fotos von noch fehlenden Bahnhöfen zu schicken.
Ihr wollte Gaby auch helfen? Habt keine Kamera – nur am Handy? Kein Problem – es gibt eine App für Android und auch eine für den Apfel, aber da muss man, soweit ich das verstanden habe, momentan noch Gaby persönlich anschreiben, weil die AppleApp noch in der Testphase ist. Kontaktdaten zu Gaby findet ihr auf den verlinkten Seiten. Mit der App Bahnhofsfotos könnt ihr euch die fehlenden Bahnhöfe in eurer Umgebung anzeigen lassen und auch die Bilder direkt hochladen.
P.S. 07.06.2017
Unten findet ihr einen Kommentar von Gaby Becker in dem sie u.a. ihr Team vorstellt. Wer wissen möchte, wer sich hinter diesem Bahnhofsfotos-Projekt versteckt und wer in welcher Funktion dazu beiträgt, sollte die Zeilen von Gaby lesen!
In Sachen Fotografen gebe ich Dir absolut recht. Es gibt nur einen Unterschied: uns geht es um freie Software, also solche, für die niemand bezahlen muss. Da wird es schwierig, wenn man als Entwickler bereits seine gesamte Freizeit reinsteckt, auch noch Geld locker zu machen für Fotos und so. Insofern ist das Projekt mehr so als Geben und Nehmen gedacht.
Die Bahn verwendet für ihre Applikationen auch nur professionelle, von Fotografen gemachte, Fotos. Hinter den Applikationen der Bahn steckt ja auch ein Business-Modell.
Wir haben auf den Hackathons so viele Entwickler kennengelernt, die tolle Applikationen programmiert haben. Aber so ein Frauen-Auge möchte es halt manchmal nicht nur funktionell toll haben, sondern auch bunt und ansprechend und aussagefähig für den User. Was auf den Fotos zu sehen ist, soll auch eine Hilfe sein für Ortsunkundige. Häufig sieht man, wie man zum anderen Bahnsteig kommt, ob es eine Überdachung gibt usw. (ich kenne auch Bahn… – äh Haltepunkte ohne Überdachung ;-)).
Die Schweiz betreut der Martin Rechsteiner (Twitter: @pokipsie) für uns. Für die Niederlande haben wir noch keinen Partner gefunden, der die Betreuung der Fotolieferanten dort für uns übernimmt. Wir können so schlecht holländisch. Sollte hier jemand mitlesen, der jemanden kennt, der jemanden kennt (einen Blogger vielleicht, der Lust darauf hat) – gerne bei uns melden.
Liebe Grüße
Gaby
Jetzt muss ich mich auch mal kurz zu Wort melden. Ich bin total begeistert von dem tollen Artikel. Die Kategorisierung in Haltepunkt und Bahnhof kann ich nachvollziehen und ist auch in der Bahn-Terminologie so eigentlich richtig, sobald ein Haltepunkt keine Weiche hat. Naja, ist halt etwas erklärungsbedürftig.
Wir freuen uns über jeden, der mitmacht. Egal ob @hosie1709 s Rentnergang, die Radfahrergemeinde, Lokführer oder begeisterte Fotografen. Das Projekt ist jetzt 1,5 Jahre alt und das langsame Wachsen (was inzwischen nicht mehr so wirklich langsam ist ;-)) hat uns die Möglichkeit gegeben, vieles zu lernen und anzupassen.
Wozu das gut ist, kann ich vielleicht auch ein wenig aufklären: wenn Ihr Eure Blogartikel schreibt, werdet Ihr in der Regel eigene Fotos verwenden oder solche, die Ihr auf dafür bestimmten Portalen gekauft habt, da ansonsten die Abmahnung droht. Ähnlich geht es Entwicklern, die tolle Apps entwickeln wollen. In der Regel finden sie nur sehr begrenzt frei verfügbare Fotos. Wir stellen die Fotos, die Ihr uns zusendet, per Schnittstelle für Entwickler zur Verfügung. Diese finden an den Fotos auch noch die Bahnhofsdaten, die sie benötigen. Das vereinfacht die Sache und es macht die Applikationen bunter. Wir hoffen auf intensive Nutzung der Schnittstelle.
Dann möchte ich die Gelegenheit hier gleich nutzen, um ein wenig unser Team vorzustellen:
– die Kirsten Hagedorn (Twitter: @khgdrn) ist von Beginn an dabei und hat den Erfassungs-Workflow entwickelt. Sie ist auch unsere Qualitäts-Kontrolle – findet quasi alle Fehler, die zu finden sind (falls der @hosie1706 die nicht schon vorher gefunden hat ;-)). Sie betreut auch die Karte der Fotografen
– der Peter Storch (Twitter: @storchp) hat zwei Anwendungen zu einer verknüpft, indem er eine eigene Schnittstelle programmiert hat, die die Bahnhofsdaten und die Fotos zusammenführt. Ohne diese Schnittstelle wären die beiden Apps nicht möglich gewesen. Ausserdem entwickelt er gemeinsam mit mir an der Android-App kontinuierlich weiter
– der Andreas Feldner (Twitter: @pelzvieh) hat die Bahnhofsortung in der Android-App entwickelt. Wir nutzen die gerne, um uns aufzeigen zu lassen, wo noch unfotografierte Bahnhöfe sind. Ausserdem können wir uns dahin navigieren lassen.
– der Thomas Tursics arbeitet an der Website http://www.deutschlands-bahnhoefe.de mit. Die Karten-Spezialitäten sind von ihm sowie die Umschaltungen von einer Kartenansicht zur anderen. Ausserdem ist er unser UX-Gewissen und Design-Spezi.
– und last but not least der @mrHaitec , der die iPhone-App entwickelt hat, die uns sehr lange sehr gefehlt hat
Wenn Ihr Fragen habt, fragt mich gerne. Ihr findet mich unter @Bahnhofsoma oder @android_oma auf Twitter oder im Blog http://www.gaby-becker.de
Achherrje, jetzt muss ich aber meine feine Axt herausholen, um euer Haar zu spalten: wie @android_oma schon richtig ausführt, ist ein Bahnhof eine bahnbetriebliche Anlage mit mindestens einer Weiche. Weder Bahnhof noch Haltepunkte sind Gebäude! Demzufolge beschäftigt sich das Bahnhofsfotosprojekt auch gar nicht mit Fotos von Bahnhöfen 🙂 Sondern von Empfangsgebäuden (bzw. seit seiner Expansion in die Schweiz von Aufnahmegebäuden) und von Wartehäuschen. Das hat jetzt bestimmt wirklich niemanden interessiert, aber ich fühle mich besser.
Danke für die Erklärung Eiskeller! Ich finde das gar nicht so haarspalterisch … wir machen uns oft viel zu wenig Gedanken über das, was wir täglich so nutzen.
Wirklich nachgedacht darüber was denn nun ein Bahnhof wirklich ist, habe ich durch die Fotoaktion. Als ich klein war, waren Bahnhöfe immer mit Häusern – also Empfangsgebäuden – versehen. Ich denke da lagen die Bahnhöfe aber auch noch weiter auseinander und dienten hauptsächlich der Reise. Wobei der Begriff Reise früher eine viel kleinere Entfernung beschrieb als heute. Um von A nach B zu kommen waren die Menschen vor 100 Jahren doch noch viel länger unterwegs als wir heute. Wenn man mal zurück denkt, dann gab es vor 100 Jahren ja auch noch nicht wirklich dolle Alternativen um von A nach B zu kommen. Das Automobil wurde Ende des 19 Jahrhunderts erfunden. Wer hatte eines? Die Lokomotive Anfang des 19. Jahrhunderts, ernst zu nehmende Luftfahrt gab es erst Anfang des 20. Jahrhunderts, wobei das zunächst nicht den kleinen Leuten genutzt hat. Wahnsinnige Erfindungen, die Leute zu der Zeit miterleben durften.
Wenn ich heute möchte, setze ich mich ins Auto und bin innerhalb von max. einem Tag in Italien, Frankreich, Spanien etc. Was für ein Luxus!
Darüber denken wir doch gar nicht mehr nach, weil es so selbstverständlich geworden ist.
Das ist vermutlich auch der Grund, warum die Bahn diese Haltestellen mit Wartehäuschen ins Leben gerufen hat. Die müssen ja eine wirkliche Alternative zum Auto bringen. Und das hilft nur, wenn man in der Nähe des Wohnortes zusteigen kann. Ansonsten wird Bahn zunehmend unattraktiv. Ich denke auch, dass heute weniger Menschen wirklich mit der Bahn REISEN als es solche gibt, die damit den Weg zur Arbeit zurück legen.
Manchmal kann so eine Aktion auch ein wenig ERDEN 😉
Nichtsdestotrotz, werde ich wieder losziehen und Empfangsgebäude und Wartehäuschen mit Haltestellennamen ablichten 😉 Ich hoffe immer darauf schöne Empfangsgebäude vorzufinden, weil ich diese mit dem Begriff Bahnhof viel näher bringe als die Wartehäuschen. Ein bisschen so wie Österreich für mich Tirol und die hohen Berge ist und mir z.B. Linz und die Huggel nicht wirklich das Gefühl von Österreich geben 😉 – auch wenn die Begriffserklärung per Definition eine völlig andere ist 🙂
Freut mich, dass Du begeistert bist 🙂 Und ja – ich nutze hier fast nur eigene Bilder oder die werden mit entsprechendem Link nur über URL eingefügt. Dann sind sie weg, wenn sie auch von dem Urheber nicht mehr zur Verfügung gestellt werden. Verlinken ist ja erlaubt 😉
Das mit den frei zur Verfügung gestellten Fotos macht uns natürlich Spaß, hilft euch und ist bestimmt auch ausreichend. Die andere Seite der Medaille ist aber, dass früher für solche Fotos Fotografen bezahlt wurden und die davon ihre Familien ernähren konnten. Heute macht jeder Fotos und der Beruf des Fotografen ist nicht mehr rentabel. Fotografen sehen dann leider auch die Unterschiede in den Fotos, was heute aber den meisten Leuten nicht wirklich auffällt, wenn man ihnen nicht die Alternative zeigt.
Als Entwickler von Software seht ihr bestimmt auch Unterschiede in Programmen die von Onkel Alfred zusammen gestrickt wurden oder solchen, die von Leuten gemacht wurden die das richtig gelernt haben. Das von Onkel Alfred tut es auch, aber besser wäre anders und so lange er das ganze nur für sich selber macht ist es noch kein Problem – das wird es erst, wenn Onkel Alfred denkt er kann alles. Im Kleinen funktioniert das sogar, aber Leute, die für ihre Ausbildung studiert haben und davon leben müssen, denen ist Onkel Alfred halt ein Dorn im Auge.
Ich schicke hier gleich mal eine DANKE an Kirsten, die durch meinen Spaß am Dienstag so richtig viel zu tun bekommen hat. Ich habe öfters an sie gedacht – soweit ich das gesehen habe, musste sie nicht nur meine, sondern um die 50 Bahnhöfe einpflegen. Da scheinen ja viele Menschen für euch unterwegs zu sein 🙂
Das mit der Navigation zu den Bahnhöfen wusste ich nicht – das muss ich mal ausprobieren.
Bei mir auf dem Schreibtisch liegt schon eine Liste an Bahnhöfen, die ich noch mal besuchen möchte … mal schauen, wann ich das umsetzen kann. Auch hoffe ich, dass durch die Blogbeiträge einige andere auf euch aufmerksam werden, damit Deutschland grün wird!
Gibt es eigentlich auch ein Projekt für die NIederlande?
Liebe Grüße, Birgit
Es waren über Pfingsten um die 90 Bahnhofsfotos. Und ich freue mich jedes mal über jedes einzelne Foto sehr. Bin ja zudem auch selbst Bahnhofsfotografin und Dein Blogartikel beschreibt das alles wie ich finde sehr sehr gut (und) nachvollziehbar. Danke dafür.
Wahnsinn. Was für ein Projekt! Da muss ich auch mal schauen ob in meinen Regionen in dennen ich noch so unterwegs bin (außer Hamburg) auch noch freie Bahnhöfr gibt. 🙂
Übrigens gehöre ich ja zu den Menschen die sich gerne Zitate in Büchern und Texten markieren. Hier hätte ich mir auf jeden Fall diese Stelle markiert: „Runden haben den wahnsinnigen Vorteil, dass man am Ende wieder am Anfang ankommt.“ ?
Liebe Grüße, nossy
Tja nossy – das mit dem Markieren macht sich am Bildschirm oder Tablett jetzt nicht ganz so gut 😉 Obwohl das bei Ebooks ja auch geht. Warum kann man im Internet eigentlich nichts markieren? Das würde m.E. nach schon Sinn machen und wäre bestimmt eine tolle Neuerung.
Mit der App Bahnhofsfotos – die ist gratis – kannst Du unterwegs immer schauen, ob du in der Nähe eines fehlenden Haltepunkts bist. Auf das Gabys Karte richtig schön grün werde!
Liebe Grüße, Birgit
Huch – ich werde ganz rot aus Verlegenheit. 🙂
Erst die Verlinkung und die Erwähnung, dann das Lob für mein Blog.
Etwas geraderücken muss ich das mit den hübschen, alten Bahnhofshäusern. Meist beherbegen sie nur noch einen Kiosk und sind auch nur aus der fotografierten Perspektive und Entfernung schön. Von nahem betrachtet sind sie schon längst nicht mehr so schön.
Wir haben auch reichlich Bahnhaltepunkte ohne Gebäude hier in der Region, viele natürlich an der S-Bahn, die ja auch zur DB gehört.
Ich finde es klasse, dass bei Dir der Funken ebenso übergesprungen ist so ein Projekt zu unterstützen. Wozu immer es gut sein mag 🙂
LG
Lutz
Danke Lutz – Da brauchst Du nicht rot zu werden – ich finde es köstlich diese Geschichten zu lesen. Vor allem Renate und Harald, die Gestalten, die man wohl überall entdecken kann, die ich persönlich aber noch harmlos finde, weil man sie gut zur Belustigung nutzen kann. Viel schlimmer finde ich es, wenn ich in einen Horrormontag oder Stinkermittwoch gerate – wobei der Wochentag dabei wohl wahllos gewählt wird und man immer wieder in solche Tage geraten kann, denn die werden wohl nicht geplant – die entstehen einfach und Harald & Renate sind dagegen eine Wohltat. Wenn die in den Geschäften wüssten, wie belustigend ich die Szenen dort teilweise finde, dann würden die bestimmt noch Eintritt nehmen. Daher halte ich mich immer fein zurück und denke mir nur meinen Teil. Ansonsten würde ich die Einkäufe auch nicht überstehen.
Ich finde es erstaunlich, dass es Dir ähnlich geht. Auch die zerbrochene Schüssel … ja – wir sind wohl aus einer ähnlichen Zeit und machen ähnliche Geschichten durch. Ob es da draußen noch mehr Menschen gibt, die sich dort wiederfinden??? 😉
Ich muss ja ehrlich zugeben, dass für mich ein BAHNHOF nur ein vollwertiger Bahnhof ist, wenn er auch ein stattliches Gebäude hat. Ob da nun eine Gaststätte drin ist oder wie es genutzt wird ist mir erst mal egal. Die anderen „Bahnhöfe“ sind für mich nur Haltepunkte. Das Wort Bahnhof beinhaltet für mich mehr als nur eine Anlage an der Reisende Züge besteigen oder verlassen. Ja Bahnhof ist REISEN – und Reisen ist etwas was ein längeres und weiteres Unterfangen ist als einfach nur zur Arbeit oder Einkaufen zu fahren. Bahnhöfe sind auch Koffer, Speisewagen, Zugführer die nach Türen schauen, alle schließen und am Ende Pfeifen und ihr ok zur Weiterfahrt geben. Dann gibt es noch Güter- und Rangierbahnhöfe die zu eben dem Zweck sind, wie das Wort es schon sagt. Diese Haltestellen werden für mich niemals BAHNHOF sein.
Bei den S-Bahnen hat man sich ja an diese Haltepunkte gewöhnt. Ist ja nichts anderes als bei Straßenbahnen, U-Bahnen oder Bussen. Für Kurzreisende, Arbeitswege, Einkaufswege, Touris durch die Stadt zu fahren – Haltestellen halt.
Aber Bahnhof beinhaltet doch so viel mehr … diese kantinenartigen Gaststätten, der kühle Luftzug, Blumen, Zeitungen, der Mann am Fahrkartenschalter. Die zwei Welten je nachdem, ob man den Bahnhof nach vorne oder nach hinten verlassen hat. Hey – das fehlt heute alles.
Muss eigentlich immer alles was man tut für irgendwas gut sein?
LG,
Birgit
Was ne witzige Idee – ganz egal, ob sie jemandem was nutzt oder nicht – ich werd‘ auch gleich mal schauen, ob ich da was dazufügen kann – bei uns in der Gegend ist ja noch nicht viel hochgeladen worden 😉
Danke für diesen Hinweis!
LG
Katrin
Da wird Gaby, die Bahnhofs-Oma, bestimmt nicht nein sagen, wenn von Dir auch noch das ein oder andere Bild zugesteuert wird. Wenn wir das in unseren Blogs weiter bekannt machen, wird der Kreis der Bahnhofsfotografen vielleicht auch noch erweitert und Gaby wird ihre Karte zunehmend grüner sehen. 🙂
Bin gespannt auf deine Bahnhöfe und ob ihr auch diese kalten, zweckmäßigen habt oder wie bei Lutz diese hübschen, alten Bahnhofshäuser.
LG, Birgit
So eine coole Idee. Da bietet sich ja wirklich ein Feiertag an für so etwas Komplexes. Ich habe schon nachgeschaut, der einzige Bahnhof in meiner Stadt ist schon in der Liste :/ schade, denn die Idee ist ja wirklich lustig und das kann man ja auch gerne unterstützen. Ich werfe gleich nochmal einen Blick, ob ich was in der Nähe etwas finden kann, das noch fehlt. Wie kommst du immer auf solche Ideen? 😀
Liebe Grüße, Bee
Ich hatte das beim Zwetschgenmann gefunden – war nicht meine Idee. ich lese gerne bei ihm – ist oft sehr amüsant 😉 Den LInk dazu findest du hinter Sechs Bahnhöfe auf einen Streich vor dem ersten Bild.
Nordlich und südlich von Dir ist noch Raum dich auszutoben. Da kannst Du aus den 8 fehlenden Bahnhöfen auch eine Runde machen. Vorteil an den Bahnhöfen ist es, dass die meistens Park & Ride-Parkplätze haben – man kann also vor Ort gut parken. An Feiertagen natürlich noch besser, weil die Leute, die normal dort stehen, weil sie zur Arbeit müssen, die Parkplätze nicht brauchen. Aber auch abends wirst Du da genug Platz finden um den Wagen mal kurz abzustellen.
Liebe Grüße,
Birgit