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Visuelle Werkzeuge – Workshop 06

Workshop 6 – Das Dreieck beherrschen

Diesmal geht es um das Belichtungsdreieck, welches aus den folgenden 3 Einstellunge besteht:


ISO 

Die Empfindlichkeit des Sensors. Je empfindlicher der Sensor eingestellt ist, also je größer die ISO-Zahl, desto mehr Bildrauschen entsteht.
Niedrig (z.B. 100) = geringe Lichtempfindlichkeit = wenig Rausch / Hoch (z.B. 6400) = hohe Lichtempfindlichkeit = starkes Rauschen

Belichtungszeit

Die Zeit in der Licht auf den Sensor fällt. – Kurze Belichtungszeiten frieren Bewegung ein – bei lange Belichtungszeiten verwischt die Bewegung.
Kurz (z.B. 1/1000 Sek. ) Bewegung friert ein – statische Bilder / Lang (z.B. 1 Sek.) Bewegungsunschärfe – hohe Gefahr der Verwacklung

Blende

Die Größe der Öffnung durch die Licht in die Kamera/auf den Sensor eindringen kann. Bei einer offenen Blende – kleine Blendenzahl – ist die Schärfentiefe gering. Je weiter man die Blende schließt – hohe Zahlen – desto mehr Schärfentiefe gewinnt man. Allerdings gibt es auch eine sogenannte Förderliche Blende bis zu der die Gesamtschärfe im Bild zunimmt. Ab dieser Blende nimmt zwar die Schärfentiefe weiter zu, aber die Gesamtschärfe nimmt wieder ab (Beugungsunschärfe).
Offen (z.B. f/2.8) = viel Lichteinlass = geringe Schärfentiefe / geschlossen (z.B. f/22) = geringer Lichteinlass = durchgehende Schärfe

 


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Das Belichtungsdreieck bestehend aus ISO, Blende und Belichtungszeit. 2 der 3 Faktoren bilden immer eine Waage – der dritte Faktor ist fix. Verändert man einen Faktor – so muss man, um die Belichtung des Bildes beizubehalten, noch einen anderen Faktor verändern. Macht man die Blende eine Stufe weiter zu, verdoppelt sich die Belichtungszeit (längere Belichtungszeit) oder man muss die ISO verdoppeln (höhere Lichtempfindlichkeit).

Solange nur ISO und Belichtungszeit die Waage bilden und die Blende fix ist verändert sich das Bild im Ergebnis nicht so stark. Je nach Kameratyp nimmt das Bildrauschen bei höherer Empfindlichkeitseinstellung – höherer ISO-Zahl – jedoch zu. Das Bild wird zunehmend körnig. Ist jedoch die Blende ein Teil der Waage, dann verändert sich die Schärfentiefe. Sie nimmt zu je weiter man die Blende schließt. Bei offener Blende ist nur ein geringer Bereich scharf. Das ist auch abhängig von der Entfernung zum Motiv – ist das Motiv nah an der Kamera ist die Schärfentiefe geringer als wenn es bei gleicher Kameraeinstellung weiter von der Kamera entfernt ist. Die Schärfentiefe nimmt mit mehr Abstand des Motivs zur Kamera zu.

Bei der ersten Reihe Bilder war die Sonne nicht so entgegenkommend – es wurde nach dem 2. Bild heller und nach dem 3. noch mal ein bisschen heller – daher sind die Werte nicht wirklich so, wie sie bei gleichbleibender Helligkeit hätten sein müssen – bei den letzten 5 Bildern passt es dann aber. Um wirklich ganze Blendenstufen zu haben müsste das erste Bild der ersten Diashow auch eine Blende von 1.4 haben. Die Reihe der ganzen Blendenstufen ist 1 – 1.4 – 2 – 2.8 – 4 – 5.6 – 8 – 11 – 16 – 22 . Zwischen dem ersten Bild mit f/1.6 und dem zweiten Bild mit f/2 liegt nur 1/2 Blendenstufe. Daher kann sich hier die Belichtungszeit auch nicht um den Faktor 2 verlängern.

 

Einzelbilder noch mal in größerer Ansicht:

In der folgenden Reihe wurde die Blende auf 5.6 eingestellt und nur mit der ISO und Belichtungszeit gespielt. Das Bild bleibt im Prinzip gleich – mit zunehmender ISO

Einzelbilder noch mal in größerer Ansicht:

 

Blende große
Öffnung
geringe Schärfentiefe
f/1.4 f/2 f/2.8 f/4 f/5.6 f/8 f/11 f/16 f/22 kleine
Öffnung
große Schärfentiefe
Zeit kurze
Belichtungszeit
einfrieren/statisch
1/1000 1/500 1/250 1/125 1/60 1/30 1/15 1/8 1/4 lange
Belichtungszeit
Bewegungsunschärfe/
verwischen
ISO niedrige
Empfindlichkeit
geringes Bildrauschen
ISO 100 ISO 200 ISO 400 ISO 800 ISO 1600 ISO 3200 ISO 6400 ISO 12800 ISO 25600 große
Empfindlichkeit
hohes Bildrauschen

Nehmen wir an, dass wir ein Bild bei ISO 100, f/2.8 und 1/125 Sek. fotografiert habe und dies richtig belichtet ist. Um jetzt auf z.B. f/4 zu stellen, die Blendenöffnung zu halbieren, müssten wir um in der Waage zu bleiben entweder die Zeit oder die ISO verdoppeln, also um eine Stufe weiter nach rechts in Tabelle gehen – entweder 1/60 Sek oder ISO 200 – einstellen. Je nach Motiv müsste man dann überlegen, ob man eventuelle Bewegung im Motiv lieber hat oder mit eine bisschen mehr Rauschen leben kann. Rauschen ist aber immer der Verwacklung vorzuziehen!

Das war das Belichtungsdreieck mit dem man bei jedem Bild zu tun hat. Im nächsten Workshop geht es darum eine längere Verschlusszeit zu wählen.

Erscheint am 29.10.2017

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Was Bee für den Workshop 6 erarbeitet hat, findet ihr in ihrem Beitrag wenn ihr auf das folgende Bild klickt.
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Zu Bee

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Visuelle Werkzeuge Birgit Bee
2 Kommentare
  1. Tabea
    Tabea sagte:

    Irgendwie ist es doch immer wieder interessant, sich solche Aufnahmen anzusehen – auch, wenn man ja eigentlich weiß, wie dieses Dreieck zusammenspielt.
    Der Bus ist übrigens echt ein schönes Ding 😉

    Liebe Grüße

    Antworten

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