Fotobearbeitungs-Challenge #7 – Der Kormoran

17.05.2018


Bei Thomas und Melanie auf reisen-fotografie.de ist ein Kormoran zu „retten“.  Die beiden haben ihr Bild zur Verfügung gestellt, damit es von uns allen – bis zum 27.05.2018 – entwickelt werden kann. Dieser Aufgabe habe ich mich mal gestellt und zunächst das Bild geladen.

Hier das Ursprungsbild:

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Was mir persönlich an diesem Bild  nicht gefällt:
  1. rechts hat sich wohl der Ansatz eines Flamingos ins Bild getraut
  2. das Grün oben rechts und das Gras im HG sind heller als der Kormoran und ziehen den Blick auf sich
  3. der Kormoran sitzt zu mittig im Bild
  4. die Füße mit den Schwimmhäuten des Kormorans sitzen zu eng am Bildrand
  5. der  Ast unten ist zu eng abgeschnitten
  6. es rauscht mir zu viel
  7. der Kopf des Vogels ist nicht wirklich scharf
Was mir an dem Bild gefällt:
  1. der hintere Kormoran, der die Flügel in ähnlicher Stellung hat wie der vordere Kormoran
  2. die Anordnung der beiden Kormorane zueinander

.Das Bild ist schon eine richtige Herausforderung 😉

Ehe man irgendwas anderes macht kann Photoshops – Verwacklungen reduzieren – noch am meisten aus dem Bild herausholen. Also habe ich das Bild zunächst in die Entwacklungsmühle geschmissen. Hier sieht man, dass der Hintergrund diese Aktion nicht toll findet – aber was soll ich machen – das Auge sollte schon Schärfe haben und die hat es jetzt mehr als vorher.
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Jetzt konnte ich mich an die normale Entwicklung machen. Dazu habe ich LightRoom, Photoshop,  NikFilter und TopazStudio genutzt.  und nun sieht das Kormoranbild so aus:
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Nachdem Photoshop den Kopf wieder scharf gerechnet hatte, musste der Ast unten wachsen, weil er mir zu eng abgeschnitten war – also Arbeitsbereich vergrößert und ein bisschen gestempelt. Dann wieder auf 3:2 zurecht geschnitten. Den Flamingo habe ich, als ich das Bild auf das Wesentliche zurecht geschnitten habe auch gleich eliminiert. Jetzt sitzt der Kormoran nicht mehr mittig im Bild. Das Gras und das Grün der Wiese habe ich mittels Farbreglern angepasst. Das Rauschen hat sich durch das heller rechnen des Kormorans noch verstärkt gehabt. Passiert halt, wenn man aus wenigen Bildinformationen viele machen muss. Besser ist es immer ein helles Bild dunkler zu machen. Dann darf man auch gerne hohe ISO-Werte haben, denn abdunkeln verstärkt das Rauschen nicht. Also musste noch entrauscht werden – auf den Flächen mehr als in den wichtigen Bildteilen. Diese Änderungen mache ich generell nie über das gesamte Bild. Wenn dem Gemüse Salz fehlt schmeißt man ja auch nicht eine Ladung Salz über den gesamten Teller und salzt Fleisch und Kartoffeln gleich noch mal mit. Was für den einen Teil gut ist, muss für einen anderen Bildteil nicht genauso gut sein – nein im Gegenteil – es kann auch eher schlechter werden.

Alles in allem hat die Entwicklung/Bearbeitung  ca. 15 Minunten in Anspruch genommen und nun gefällt es mir – euch auch?

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4 Kommentare
  1. Bee
    Bee sagte:

    Super geworden, Birgit. Du brauchst 15 Minuten, das ist beneidenswert, mit Lightroom bin ich ganz gut unterwegs, andere Programme beherrsche ich nicht so, daher tippe ich, bei mir wären es eher 45 Minuten. Und mein Endergebnis wäre nicht so gelungen, das ist mal klar.

    Eine sehr gelungene Bearbeitung!

    • Seh-N-Sucht
      Seh-N-Sucht sagte:

      Danke Bee – das ist das tückische an der Bearbeitung/Entwicklung – irgendwann hast Du das so verinnerlicht, dass Du eigentlich immer das Gleiche machst. Zu der Zeit als ich immer noch in Youtube gesucht habe, wie man was macht, bin ich öfter auch andere Wege gegangen um zum endgültigen Bild zu kommen. Hat halt auch mehr Zeit gebraucht. Aber auch die RAWs und LR sind heute so gut, dass man ohne viel Aufwand Tiefen und Lichter korrigieren kann, ohne dass sie einem groß ausreißen. Ich habe noch alte Bilder, die ich damals als HDR bearbeitet habe – heute komme ich mit einem Bild aus einer Belichtungsreihe von 7 Bildern zu einem besseren Ergebnis.

      Ich fand jetzt 15 Minuten schon viel – daher hatte ich das geschrieben. War schon Aufwand 😉 Bei meinen eigenen Bildern, bei denen ich schon vor Ort so fotografiere, dass ich später in LR/PS nicht so viel Arbeit habe, geht das meistens schneller.

      Der Kormoran hier war recht dunkel – hätte Thomas den heller fotografiert wäre ihm vermutlich das Weiß am Kopf überstrahlt. Das sind so Situationen in denen man sich entscheiden muss, oder vor Ort schon eine Belichtungsreihe machen, damit man die betreffenden Bildteile austauschen kann. Das ist natürlich bei einem bewegten Motiv nicht ganz so einfach. Ich selber fotografiere meist heller, aber wie gesagt, bei diesem Motiv ist es schwierig, wenn man noch Zeichnung in den hellen Federn am Kopf haben möchte.

      Und wenn Du 2 Stunden gebraucht hättest – es übt. Ich habe anfangs Bilder zig mal neu bearbeitet – immer wieder das Gleiche – bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Das ging über mehrere Tage/Wochen – aber es übt. Das ist wie beim Radfahren oder Schwimmen – das kann man sich nicht anlesen – man muss es tun! So ist es mit Fotografie und Bearbeitung auch – du musst es einfach tun – auch wenn es anfangs ruckelig ist und Zeit braucht.

      Freut mich, dass es Dir gefällt!

  2. Joachim Dudek
    Joachim Dudek sagte:

    Deine Bearbeitung finde ich gelungen, allerdings hätte ich das Gestrüpp links im Hintergrund abgedunkelt. Das ist mir etwas zu dominant.

    • Seh-N-Sucht
      Seh-N-Sucht sagte:

      Ja, da hast Du wohl recht – wenn Du das Bild groß anklickst, dann ist der Strauch auch dunkel, warum der den in der Vorschau immer hell anzeigt verstehe ich auch nicht. Ich werde das Bild noch mal unter einem neuen Namen laden – vielleicht bekommt WP dann die Anzeige geregelt.

      Ich lasse mal beide Bilder drin, sonst denkt hinterher noch jemand ich spinne 😉 Ich weiß nicht, warum der das erste Bild, obwohl es beim Aufklicken definitiv anders aussieht, in der Vorschau mit hellem Gestrüpp anzeigt. Ich hatte anfangs mal ein falsches Bild geladen, das aber wieder gelöscht – vielleicht kommt es daher …

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