Da frag ich mir wirklich – WARUM? Wer ernsthaft ein Portrait machen will, der wird doch kein WW nehmen, weil er um die Verzerrungen weiß. Und wer es noch nicht weiß, was mit den unterschiedlichen Brennweiten mit Portraits passiert kann bei Daniel Vojtěch mal schauen. Sehr eindrucksvoll diese Gegenüberstellung der Brennweiten.
Nun hatte ich zuerst einen meiner Zwerge nicht lange überreden müssen. Portrait – klasse – aber max. 35 mm ist schon eine Strafe. Diese Bilder werden nicht in die Öffentlichkeit gelangen. Plan B musste her …
Also fragte ich jemande, der einen guten Draht zu Schaufensterpuppen hatte. Da fehlte natürlich der Abstand zum Hintergrund und die Tiefe des Bildes, weil es dort die Wand gab. Aber das ganze zeigt mal eindrucksvoll wie schlimm man Menschen entstellen könnte … hier war es ja „nur“ eine Puppe.
Also zunächst einmal 35 mm.
Und dann 16 mm.
Ich hoffe ihr versteht jetzt, dass ich so keinen meiner Zwerge öffentlich zeige. Das kann ja dann nur als Mobbing-Vorlage dienen.
Diese Woche hat es auch unentwegt geregnet. Auch das habe ich dann gleich noch dokumentiert. Bei der Dame aus dem kühlen Stein finde ich die 35 mm jetzt auch nicht so mega-schlimm. Insgesamt ist es wie immer – je näher man fokussiert desto unschärfer wird der Hintergrund. Je größer der Abstand zum Motiv wird desto besser ist auch der Hintergrund erkennbar. Selbst bei Offenblende muss man schon wirklich nah ans Motiv um den Hintergrund richtig gut aufzulösen. Weitwinkelobjektive lassen sich ja auch in der Landschaft recht einfach mit Hyperfokaldistanz passend zu Blende einstellen und dann ist das komplette Bild von vorne bis hinten scharf.
Foto-Tagebuch #5 – Portrait mit Weitwinkel – 35 mm
Die Aufgabe:
Eine Übersicht über alle bisherigen Beiträge findest Du hier.
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1.4/85mm. Ich habe fertig… 🙂 die Blende kann man ja, wenn es der Bildaussage nötig tut weiter schließen. Ich sehe das ähnlich wie Birgit. Ein Weitwinkel verzerrt – angeblich soll es ja welche geben, die das nicht tun – 1.4/35mm von Sigma (ART). Ausprobiert habe ich das noch nicht – werde ich auch nicht… :-P. Ich lasse mir doch nicht ein X für ein U vormachen. Das Gleiche gilt übrigens auch für das Portrait mit 200mm Tele. Das ganze wird völlig verflacht. Der HG ist näher als er ist – OK. dafür auch schön im Bokeh… Nein – keine Experimente – 85mm und gut!
Nun denn – es gibt ja Menschen, bei denen kann man auch mit 200 mm markant hervorstechende Merkmale etwas zurückschieben, was dem ganzen mehr gibt als diese mit 35 mm noch herauszuarbeiten 😉 85 – 135 finde ich auch ok … ganz so dogmatisch wie Du sehe ich das jetzt nicht, aber Portrait ist auch nicht gerade meine Komfortzone 😉
Viel Ahnung von Portrait habe ich ja nicht. Aber das WW-Objektive nicht die bevorzugten für Portrait sind, ist mir irgendwie bekannt. Warum sich damit beschäftigen, um ein Bild zu schaffen wie keiner sich selbst sehen will. Da würde ich anderes bevorzugen, bei dem man auch ein Erfolgserlebnis sehen kann. Vor allem für Anfänger. Die Schaufensterpuppe zeigt ja was passiert. Danke fürs Zeigen und die Aufklärung.
Liebe Grüße
Manuela
Portrait ist auch nicht meine Lieblingsdisziplin – im nächsten Teil geht es um Portrait mit Tele … diese Lektion hier war also nur dazu gedacht, um auch dem letzten, der es noch nicht wusste, klar zu machen, dass Portrait mit Weitwinkel keinen wirklich positiven Einfluss auf das Abbild eines noch so schönen Modells hat 🙂 Manchmal lernt man auch dadurch, dass man etwas macht, was nicht wirlich gut ist.
Herzliche Grüße, Birgit
Wirklich: unverständlich, was das soll, und in wiefern durch so etwas ein Fortschritt im fotografischen Können zu erlangen sein soll.
Die „Anregungen“ finde ich auch insgesamt etwas mager.
😉 Ule – zumindest wissen wir jetzt, wie man aus einer Schaufensterpuppe einen Alien machen kann 😉
? Da kennst du bestimmt noch weitere Methoden – ein schönes Projekt für die Karnevalszeit vielleicht?
Ich mag Portrait schon aus rechtlichen Gründen nicht so sehr. Außerdem mag ich keine gestellten Fotos. Menschen wirken viel natürlicher, wenn sie vom eigentlichen Fotografieren nichts mitbekommen. Rechtlich gesehen ist fotografieren ohne Erlaubnis aber nicht gut 😉
So ist es. Ich möchte auch nicht von Fremden einfach so abgelichtet (oder dann gar veröffentlicht) werden.
Die Meisterwerke der alten Streetphotography, deren Urheber mit Persönlichkeitsrecht offenbar nichts am Hut hatten, betrachte ich insofern mit einer gewissen Wehmut.