Die bekanntesten 19 Windmühlen der Niederlande stehen am Kinderdijk, ca. 15 km südlich von Rotterdam. Die Mühlen, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurden, sind noch gut erhalten und stammen aus dem 18. Jahrhundert.
Bereits im 18. Jahrhundert pumpte man mit Hilfe der Mühlen das Wasser aus der Erde um die feuchte Polderlandschaft rund um den Kinderdijk für die Landwirtschaft nutzbar zu machen. Die Windmühlen pumpten dazu das Wasser aus dem Polder in den Wasserlauf der Lek.
Die in dem Gebiet Alblasserwaard stehenden Windmühlen, das wie die meisten Teile Hollands unter dem Meeresspiegel liegt, hielten dort das Wasser in Schach. Bis heute wurden die Windmühlen durch vollautomatische Wasserpumpstationen ersetzt, doch sind die Windmühlen noch voll betriebsfähig und ihre Flügel drehen sich, wenn der Wind es zulässt.
Es gibt am Kinderdijk 19 Mühlen die sich auf 3 verschiedene Bauformen aufteilen:
Die Nederwaard-Mühlen
Diese 8 Windmühlen stehen am Nederwaard-Polder und wurden 1738 aus Backsteinen errichtet. Eine dieser sogenannten Grundsegler – ihre Flügel sind so groß, dass sie fast den Grund erreichen – kann besichtigt werden. Bis auf die Museumsmühle sind alle Mühlen noch privat bewohnt.
Die Overwaard-Mühlen
Heute noch zehn (früher waren es 11) Mühlen des Overwaard-Polders sind achteckig und aus Holz. Der obere Bereich ist mit Riet bedeckt. Die Mühlen wurden im Jahr 1740 direkt am Deich erbaut und haben ein Wasserrad im Inneren. 1982 ist eine dieser Holzmühlen abgebrannt, wurde jedoch wieder aufgebaut.
DeBlokker
Die 19. Mühle, eine sogenannte Kokerwindmühle, steht einsam und allein auf der anderen Seite des Ufers, dem Blokweer-Polder. Wann diese Mühle erbaut wurde ist nicht bekannt, man weiß nur, dass hier schon um 1500 eine Kokerwindmühle stand. Die heutige Version dieser Windmühle ist aus dem Jahr 2001, da 1997 De Blokker zum wiederholten Male abgebrannt war.