31.12.2017
… oder auch Basteltipp für’s neue Jahr
Aus alten Diaprojektorobjektiven schöne Makroobjektive basteln, die ein ähnliches Bokeh wie das Trioplan haben.
Ich habe ein altes Pentacon AV 2.8/80mm inkl. Ummantelung – meins ist aus der Bucht und hat unter 30 Euro gekostet – genommen, Spiegelklebeband, die weiche Seite von einem 5 cm breiten Klettklebeband, Pattex oder einen guten Kleber und manuelle Zwischenringe – Kostenpunkt 5-10 Euro. Und los geht’s …
Die Zwischenringe bestehen aus dem Kamerabajonett, aus dem Objektivbajonett und den Ringen 1-3. Den Ring 2 lege ich beiseite – den brauche ich nicht.
Das Diaobjektiv besteht aus 2 Teilen und man kann es in der Ummantelung vor und zurück drehen – zum Beispiel zum Fokussieren. Die Ummantelung hat am unteren Ende 3 abstehende Führungen, mit denen es vormals im Diaprojektor befestigt war. Diese sind ein wenig zu groß und ich habe sie, um sie in dem Makro-Konverterset zu verkleben etwas gekürzt. Da es sich hier um Kunststoff handelt war ein Cuttermesser ein gutes Werkzeug.
Hier die leicht eingekürzten „Füßchen“.
Die Ummantelung habe ich mit Spiegelband – das ist etwas dickeres Doppelklebeband, was höllisch gut klebt und der weichen Seite von Klettband beklebt, damit es in dem Makroring nicht wackeln kann und auch kein Licht eindringen kann.
Kleber auftragen auf den Kamerabajonettring und der Füßchenseite der Ummantelung.
Danach wird Ring 1 und Ring 3 aufgedreht.
Dann habe ich das Objektiv in die Ringe geklebt. (Hier fehlte noch das Klettband 😉 )
Dann den Objektiv-Bajonettring aufschrauben und alles trocknen lassen.
Das gleiche habe ich mit einem Diaplan 2.8/80 mm gemacht …
So wie hier in der Spiegelung zu sehen, sind die Bilder vom Diaplan auch immer etwas blaustichiger als vom Pentacon. Insgesamt sind sie aber etwas weicher in der Schärfe.
Ausgefahren sehen beide Objektive so aus. Die Ringe Nr. 2 sind übrig geblieben.
Nach dem Trocknen habe ich natürlich sofort Testbilder gemacht. Das Wetter war grau in grau, daher war es nicht so leicht die Kringel aus den DIYs herauszuzaubern.
Hier Bilder vom Pentacon
Hi, ich bin durch Zufall auf deiner Seite gelandet und habe interessiert gelesen, wie Du das Diaplan umgebaut hast. Eine Frage habe ich allerdings noch. Du schreibst da was von Makro-Konverterset – was genau ist das? Hast Du evtl. mal einen Link? Ich möchte das gerne auf Sony E-Mount adaptieren…
Hallo Jörg,
ich habe an meiner Canon solche hier genutzt ( https://amzn.to/3f2lL0j ). Die kann ich heute an der Fuji entweder mit Booster Adapter oder normalem Adapter, dann aber mit einem Bildverlust, auch weiter verwenden. Ich habe ja nur einen Bajonett gebraucht und das Teil sollte keine Linsen haben. Daher hat sich solch ein Set angeboten.
Herzliche Grüße
Birgit
Danke für die Info. Sehe ich mir mal an.
Hallo Birgit, tolle Anleitung – Danke. Deine Bilder wecken Interesse und so habe ich nun auch endlich meinen Selbstbau einer „Bendlens“ (Squeezerlens) vollendet. Erste Ergebnisse kannst Du, wenn Du magst in unserem Blog sehen: http://fujifilmxt10blog.wordpress.com
Wir sehen uns immer wieder gerne Deine neusten Bilder an und sind begeistert.
LG Jürgen & Isi
Danke Jürgen! Wir hatten irgendwann mal darüber geschrieben, dass Du dabei bist selber etwas zu entwickeln. Klasse – Du hast es geschafft 🙂 Cool ist dieser „Fahrradschlauch“ an Deiner entwickelten Optik. Das Bild „Jupiter 8M 2-53 4“ verstehe ich aber nicht, oder wird der Schlauch gezogen oder nur in das Gehäuse gestülpt und nimmt er dann nicht, weil er sich reinstülpt teilweise Licht weg? Das Auflagemaß der Fuji ist gut geeignet für solche Spielereien. Am Vollformat muss es ja auch ein „größeres“ Objektiv sein (Mittelformat) um solche Spielchen zu machen.
LG, Birgit
Hab gerade in der Bucht ein bisserl gestöbert und ein fertig „modifizertes“ für CANON gefunden, hab ich mir gleich mal zugelegt 🙂 Bin ja mal gespannt; der Verkäufer fertigt die offenbar regelmäßig an und verkauft sie, falls noch jemand eines gebrauchen kann: https://www.ebay.de/itm/Bokeh-Trioplan-Canon-EF-EOS-Pentacon-AV-2-8-80mm-/302525339414
Hätte ich jetzt nicht gemacht – ich hätte auf das vom Frank Baeseler – Squeezerlens – Red Devil – gewartet. Das Mehrwertobjektiv 😉 Mit Squeezefunktion 😉
Hallo Birgit – tolle Anleitung und wie schon gesagt – macht Lust auf ausprobieren. Nur eine kleine Frage: oben im ersten Absatz erscheint ‚manuelle Zwischenringe‘ farbig – das ist in der Regel ja ein Hinweis auf einen link – nur linkt sich da nix.
Ist das wieder mal vielleicht nur bei mir so? Vielleicht magst Du ja mal gucken…
LG
Katrin
Danke für den Hinweis Katrin – habe den Link korrigiert 🙂
Viele Dank für die Anregung und den Basteltipp.
Animiert zum Nachmachen. 2018 erscheint schon jetzt zu kurz…
LG
Michael
Es soll ja Menschen geben die unter Langeweile LEIDEN. Ich leide nur unter zu wenig Zeit 😉 Wie Du schon sagst – so ein Jahr ist immer zu kurz 😉 Solltest Du herausfinden, wie man es anständig verlängern kann – so lass es mich wissen 😉 LG, Birgit
Hmmm,
da muss ich doch mal auf der Arbeit schauen die Diaprojektoren die entsorgt werden sollen und mir mal vorsichtshalber die Linsen ausbauen :-).
Könnte eine interessante DIY Arbeit werden.
Gruß
Andreas
Genau – nichts wegwerfen ohne Kontrolle … wer weiß welche Schätze sich da noch finden lassen. Ich bin gespannt, ob Du fündig wirst. Der Rest ist ja ein Klacks.
LG, Birgit
🙂 Ich hab noch zwei aus dem Rollei Twin Projektor… 🙂 Nein, das mache ich nicht… das Ding hat mich damals über 3000 Dm gekostet. und Dias habe ich auch noch genug… Aber Deine Alternative überzeugt – mal wieder. Mal sehen… vielleicht experimentiere ich nächstes jahr auch mal… Vielleicht… 🙂 Bis dahin erst einmal einen Guten Rutsch… 🙂
3000 DM – oho – was das Zeug mal gekostet hat … als Alternative für ein Trio und nur für den Nahbereich ok – ersetzt natürlich ein Trio nicht wirklich. Dir auch einen guten Rutsch!
Spannend!!!! Ich hab tatsächlich noch einen alten Diaprojektor unten im Keller aus der Zeit vor trölfmillionen Jahren, als ich noch Dias fotografiert hatte 😀 Muss mir mal ansehen, was der für ein Objektiv hat – vielleicht kommt er ja dann auch nochmal zu ungeahnten Ehren 😉 danke für den Basteltipp, schaue ich mir auf jeden Fall mal näher an!
Kannst es ja auch erst mal mit einer alten Pappscheibe gegen die Kamera halten und schauen, ob es überhaupt ein brauchbares Bokeh hat. Frank Baeseler – Squeezerlens – bastelt auch wohl gerade an einem Petacon AV als Squeezer – vielleicht noch mal abwarten was da kommt, dann braucht man nicht selber basteln und hat auch noch den Squeezing-Effekt.